Die Chirotherapie neuzeitlicher Prägung, welche als Grundlage die manuelle Untersuchung und Therapie am Patienten durch schonende weiche Techniken aufweist, ist fester Bestandteil der Behandlung funktioneller Störungen am Stütz- und Bewegungsapparat.
Blockierungen sind schmerzhafte Bewegungseinschränkungen durch Reflexstörung in der Steuerung des Gelenkspiels mit teils pseudoradikulärer Schmerzausstrahlung. Sie entstehen durch äußere, mechanische Einflüsse, Fehlhaltung oder auch negativen Stress infolge eines „Verschaltungsirrtums“ sensibler Bahnen auf der Ebene der Schmerzempfindung In der Folge führt diese Reflexstörung zu einer Tonusveränderung der Faszien, Muskeln und Bänder, die sich bei der Untersuchung als segmentale Irritationspunkte und Triggerpunkte auffinden lassen.
Ziel der Chirotherapie ist es, mit definierten, schonenden Grifftechniken, einen unkomplizierten Spannungsreiz auf Gelenke und deren umgebende Strukturen zu setzen, um über eine Reflexumkehr und Reorientierung der sensomotorischen Bahnen diese Blockierungen zu lösen. Dabei sind Diagnostik und Therapie nicht zu trennen und gehen in überwiegend weichen Techniken fließend ineinander über.
Ein Teil der Grifftechniken aus der Chirotherapie findet sich auch in der craniosacralen, myofascialen und parietalen Osteopathie wieder. Von den Blockierungen zu unterscheiden sind sog. Subluxationen. Hierbei handelt es sich um Zustände, in denen ein Wirbelgelenk oder ein sonstiges Gelenk seine regelrechte Position teilweise verloren hat. Dies kann an der Wirbelsäule dazu führen, dass Nerven bedrängt und die Übertragung von mentalen Impulsen gestört werden. Auslöser für Subluxationen können sowohl Unfälle, als auch physische und psychische Alltagsbelastungen, Bewegungsmangel, Fehlhaltungen (Sitzen am Computer) und Stress sein.
Die amerikanische Chiropraktik geht davon aus, dass neben lokalen Beschwerden wie z.B. Rückenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen auch Störungen in den Organen auftreten können, die von den irritierten Nerven versorgt werden.